Stress in Zeiten der Coronavirus-Pandemie - ein Update
Donnerstag, 07.05.2020 Aktuelles, Multiple Sklerose
Bereits in meinem letzten Beitrag zum Thema "Stress in Zeiten der Coronavirus-Pandemie" hatte ich angeführt, das Stress u.a. ein Faktor bei der Diagnose Multiple Sklerose ist, der mit einem vorübergehenden Verschlechterungszustand und damit u.a. auch mit einem Schub in Verbindung gebracht werden kann.
Nun, mit der am Montag den 04.05.2020 in Kraft getretenen fünften Corona-Eindämmungsverordnung des Landes gehen auch einige Lockerungen einher.
Lockerung sei dank!
So können wir seit Montag den 04.05.2020, so haben wir die Aussagen der Stadt bisher verstanden, unsere Grill- und Feuerabende mit Freunden in unserem kleinen "Hofgärtchen" im kleinsten Kreis auch wieder genießen. Ganz langsam scheint es aufwärts zu gehen!
Morgen, am 08.05.2020 kommt dann auch ein erster Schultag für den kleinen Mann. Hier werden dann zwei Unterrichtsblöcke mit der Hälfte der Schüler seiner Klasse durchgeführt. Auch die Hygiene spielt eine große Rolle, hier sollen wir auch eine Küchenrolle mitgeben, offen wofür. Wie man uns zudem mitteilte, möchte die Lehrerin weitgehend bei geöffnetem Fenster den Unterricht durchführen. Die Kinder sollen entsprechend gekleidet sein. Sie nannte das Tragen entsprechender Kleidung liebevoll "Zwiebellook". Weitere Informationen wie bspw. auch der "Gesundheitsfragebogen Schüler", ja wir messen dann täglich Fieber, liegen uns hier vor. Jedoch werden die Kinder damit vor den Pfingstferien nur einmal in der Schule sein, das Homeschooling wird dann hier also weitere zwei Wochen stattfinden.
Am 08.05.2020 dann auch die von uns lange ersehnte Öffnung der Spielplätze. Damit kann sich der kleine Mann wieder mehr auspowern als bislang bei einem Spaziergang möglich war. Schauen wir mal wie die Stadt diesen Punkt realisiert, denn das Abstandsgebot gilt weiterhin, und was wir daraus machen können.
Im Hinterkopf natürlich immer meine Immuntherapie mit Mavenclad® (Wirkstoff: Cladribin) und daher auch Respekt vor jeder Art von Erkrankung die ich mir so einfangen könnte und die ggf. nicht so schnell abklingt wie sonst. Hier habe ich immer wieder ein mulmiges Gefühl, gerade die bereits angesprochene Öffnung der Schule bereitet mir und uns nicht nur Vorfreude auf die damit einhergehende Entlastung für einen halben Tag. Ja, das Homeschooling wird uns wie angesprochen noch ein wenig begleiten.
Vielleicht ist doch alles ganz einfach?
Vielleicht muss ich mir eingestehen, dass Corona auch an mir nicht spurlos vorüber geht. Vielleicht ist das nicht schlimm, weil die Auswertungen der MRT von Ende April 2020 keine Veränderung der Läsionslast, sondern nur die Vergrößerung einer Läsion im Kopf ergaben. Das könnte laut meinem Neurologen auch mit der Immuntherapie einhergehen.
Hier hilft mir der Gedanke, dass es nicht schlimm ist, dass ich nicht gut funktioniere, weil gerade keiner so richtig gut funktionieren kann. Vielleicht darf ich mir auch einfach mal ein wenig Schwäche zu gestehen, und wenn es mal ganz viel Schwäche in dieser Zeit ist, dann ist das auch ok.
Aufgeben? Auf keinen Fall!